Trumps Zollhammer wirbelt Staub auf – wie reagiert der Schweizer Immobilienmarkt?

Anfang August hat Donald J. Trump Zölle von 39% auf Schweizer Exporte in die USA ausgerufen. Der Aufschrei hierzulande ist sehr gross, erste Grossfirmen (Roche, Novartis, Lindt) haben bereits angekündigt, ihre Produktion in die USA zu verlagern. Gemäss einem Bericht von Wüest Partner wird sich der Schweizer Immobilienmarkt weiterhin resilient zeigen. Die wichtigsten Erkenntnisse kurz zusammengefasst:

Nach Trumps überraschender Einführung von 39 % Zöllen auf Schweizer Exporte sorgen Verlagerungspläne grosser Firmen für Aufsehen – laut Wüest Partner bleibt der Schweizer Immobilienmarkt jedoch widerstandsfähig.

Geschäftsflächen

Die schwächere Exportkonjunktur und die im Vergleich zur EU verschlechterten Standortbedingungen dämpfen die Nachfrage nach Geschäfts- und Industrieflächen. Da viele Objekte im Eigentum der betroffenen Firmen stehen, bleiben die Auswirkungen auf Mietzinsen jedoch moderat.

Wohnungeigentum

Auch beim privaten Wohneigentum zeigen sich bremsende Effekte. Geringeres Beschäftigungswachstum reduziert die Zuwanderung und Kaufkraft, Preisanstiege fallen dadurch leicht moderater aus. Insgesamt bleibt die Wirkung begrenzt, solange die Pharma- und Chemieindustrie ihre Rentabilität auf einem guten Niveau halten kann.

Fallende Zinsen erneut zu erwarten

Leicht sinkende Zinsen wirken stabilisierend und mildern die negativen Einflüsse ab. Gleichzeitig zeigt sich die Binnenorientierung des Immobiliensektors als zweischneidiges Schwert: Sie schützt vor direkter Betroffenheit durch Zölle, macht aber anfälliger, wenn die Schweizer Wirtschaft stärker leidet als die EU. Zudem werden Zinsrückgänge nicht 1:1 von den Banken den Kunden weitergegeben. 

Inflation und Baupreise

Die Auswirkungen auf Inflation und Baupreise sind gering, da mögliche Kostensteigerungen durch Überangebote und Konjunkturabkühlung kompensiert werden. Regional sind vor allem Industrie- und Agrargemeinden betroffen, während Finanzzentren und touristische Regionen weitgehend verschont bleiben.

Zusammengefasst nur leichte Korrektur des Immobilienmarkts

Insgesamt reagiert der Schweizer Immobilienmarkt gem. Wüest Partner nur verhalten auf die Zölle. Zwar kommt es zu Dämpfern bei der Nachfrage, doch größere Verwerfungen bleiben aus – die Marktmechanismen und leicht sinkende Zinsen wirken stabilisierend, sodass die Auswirkungen insgesamt moderat bleiben.

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Richard
Auf der Maur
Immobilienökonom